Aufgaben zur Kurvendiskussion
Setze hier alle Bestandteile zusammen und übe mit Aufgaben zur Kurvendiskussion.
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Es ist folgende Funktion gegeben:
In den Teilaufgaben findest du alles, was du für diese Funktion berechnen könntest.
Suche dir das heraus, was du üben möchtest.
Bei späteren Teilaufgaben kann auf frühere Ergebnisse zurückgegriffen werden.
Ist dir nicht sofort klar, woher diese Ergebnisse kommen, dann bearbeite zunächst diese früheren Teilaufgaben zur Wissensauffrischung.
Bestimme den Definitionsbereich und die Art der Definitionslücken.
Definitionsbereich
Der Definitionsbereich ist der Zahlenbereich, der für die Funktion zulässig ist. Um ihn zu bestimmen gehst du von den reellen Zahlen aus und überprüfst, welche Zahlen nicht in die Funktion eingesetzt werden dürfen.
Die Funktion ist eine Kombination aus einem Bruch, Polynomen und einer Logarithmusfunktion. Bei Polynomen darf man für ganz einsetzen. Bei Brüchen darf der Nenner nicht 0 sein. Logarithmen darf man nur von positiven Zahlen nehmen.
Der Nenner darf nicht Null werden.
Setze den Nenner gleich , um herauszufinden, welche Zahl nicht für eingesetzt werden darf.
ist eine Definitionslücke.
Das Argument des Logarithmus muss größer als 0 sein.
Setze .
Da Quadratische Funktionen nicht negativ sind, musst du nur ausschließen, dass der Term 0 wird.
↓ Ziehe die Wurzel.
ist eine Definitionslücke.
Definitionsmenge
Art der Definitionslücken
Es gibt zwei Arten von Definitionslücken: hebbare und nicht hebbare.
Hebbare Definitionslücken liegen dann vor, wenn die Funktion an jenen Stellen stetig fortsetzbar sind. Das ist zum Beispiel bei Brüchen der Fall, wenn die Nennernullstelle zugleich eine Zählernullstelle ist.
Definitionslücke
Um das zu überprüfen, setzt du die oben bestimmte Nennernullstelle in den Zähler ein:
Die Nennernullstelle ist also eine Zählernullstelle und damit eine hebbare Definitionlücke.
Definitionslücke
Als nächstes willst du die Art der Definitionslücke von herausfinden. Dabei kannst du nicht analog zu oben argumentieren, da in diesem Fall die Lücke durch die Logarithmusfunktion verursacht wird.
Du musst zeigen, dass die Funktion an der Stelle entweder stetig fortsetzbar ist oder nicht.
Falls die Funktion von rechts und von links an die angenähert den selben endlichen Wert annehmen, dann ist die Funktion stetig fortsetzbar und damit eine hebbare Definitionslücke.
Du überprüfst:
Alternativ kannst du auch mit den Regeln von Regeln von L'Hospital argumentieren.
Analog gilt:
Es folgt insgesamt, dass ebenfalls eine hebbare Definitionslücke ist.
Vereinfache die Funktionsgleichung.
Manchmal lohnt es sich, nachdem du den Definitionsbereich bestimmt hast, dir die Funktion etwas genauer anzusehen. Möglicherweise kann man Ausdrücke ausmultiplizieren oder ausklammern und kürzen und so die Aufgabe vereinfachen.
Klammere zuerst 2 im Zähler aus.
↓ Im Nenner kommt eine 3. binomische Formel vor. Forme diese um.
↓ Kürze .
Berechne die Grenzwerte an den Rändern des Definitionsbereichs.
Für diese Aufgabe benötigst Du folgendes Grundwissen: Grenzwerte
Zu den Rändern des Definitionsbereichs zählen Grenzen im Unendlichen, Intervallgrenzen und die Definitionslücken, also jeder Punkt, der nicht in einem Intervall des Definitionsbereichs liegt.
Der Definitionsbereich lautet
Die Ränder sind also
Rechne am besten hier schon mit dem vereinfachten Funktionsterm aus der 2. Teilaufgabe.
Grenzwert im Unendlichen
Ein Faktor geht gegen , einer gegen . Da minus mal plus minus ergibt und , ist der Grenzwert .
Grenzwert an den Definitionslücken von beiden Seiten
Grenzwerte an
Grenzwerte an
Hier erhältst du Produkt aus 0 und . Da du nicht weißt, wie das Ergebnis lautet, wendest du die Regel von L'Hospital an mit dem Logarithmus im Zähler und im Nenner.
↓ Du leitest jetzt Zähler und Nenner separat ab.
Die Regel von L'Hospital liefert auch hier mit 0 einen konkreten Wert.
Setze die Funktion - wenn möglich - stetig zu einer Funktion fort.
Will man eine Funktion stetig fortsetzen, dann muss man die Funktion an allen Unstetigkeitsstellen - und nur dort - neu definieren.
Deswegen erhält man dann eine abschnittsweise definierte Funktion.
Hier hast du:
Diese Funktion hat Definitionslücken bei -1 und 1 und damit dort auch Unstetigkeitsstellen.
Beide sind keine Polstellen, sondern behebbare Definitionslücken, also ist die Funktion stetig fortsetzbar.
Für die kritischen Punkte gilt
Nun definierst du die Funktion neu und setzt an den kritischen Stellen jeweils den Grenzwert ein:
Die Funktion ist jetzt die stetig fortgesetzte Version von ohne Lücken.
Bestimme die Asymptoten.
Für diese Aufgabe benötigst Du folgendes Grundwissen: Asymptote
Es gibt waagerechte, senkrechte und schiefe Asymptoten .
Waagerechte Asymptoten treten auf, wenn ein Grenzwert im Unendlichen einen konkreten Zahlenwert liefert.
Senkrechte Asymptoten treten auf, wenn der Grenzwert an Definitionslücken keinen konkreten Zahlenwert, sondern liefert.
Schiefe Asymptoten treten manchmal bei Bruchtermen auf.
Waagerechte Asymptoten
Die Grenzwerte im Unendlichen sind . Deshalb gibt es keine waagerechten Asymptoten.
Senkrechte Asymptoten
Die Grenzwerte an den Definitionslücken sind und . Deshalb gibt es keine senkrechten Asymptoten.
Schiefe Asymptoten
Schiefe Asymptoten können nur bei gebrochen-rationalen Funktionen vorkommen (also ohne den Logarithmus). Deshalb gibt es keine schiefen Asymptoten.
Bestimme die Nullstellen.
Für diese Aufgabe benötigst Du folgendes Grundwissen: Nullstellen
Nullstellen sind diejenigen Punkte, an denen der y-Wert den Wert 0 annimmt.
Zur Berechnung musst du die Funktion nur gleich 0 setzen.
Ein Produkt ist , wenn einer der Faktoren ist. Setze also die Faktoren des Terms gleich .
gilt, wenn ist.
, wenn ist oder
Da aber , hat die Funktion nur zwei Nullstellen:
und
Bestimme die Extrempunkte.
Für diese Aufgabe benötigst Du folgendes Grundwissen: Extrempunkte
Extremstellen sind die Stellen des Funktionsgraphen, bei denen der Graph nicht steigt oder fällt. Die Steigung des Funktionsgraphen berechnet man über die Ableitung der Funktion. Soll die Steigung 0 sein, so musst du die Ableitung gleich 0 setzen. Damit erhältst du die Lage der Extremstellen.
Extremstelle berechnen
Für die Ableitung dieser Funktion brauchst du die Produktregel und die Kettenregel.
Bei der Kettenregel leitest du die Funktionen von außen nach innen ab, also zuerst den Logarithmus, dann die quadrierte Klammer und zum Schluss das , das als Ableitung 1 liefert.
↓ Kürze den zweiten Summanden mit .
Jetzt musst du diesen Ausdruck gleich 0 setzen.
↓ Löse den Logarithmus mithilfe der e-Funktion auf.
↓ Ziehe die Wurzel.
Jetzt hast du die Lage ( - Werte) der Extrempunkte bestimmt. Beide liegen im Definitionsbereich. Für die - Werte musst du nun die erhaltenen - Werte in die Funktion einsetzen.
Koordinaten der Extrempunkte
Art der Extrempunkte bestimmen
Nachdem du die Koordinaten bestimmt hast, fehlt nur noch die Art der Extrempunkte.
Diese lässt sich entweder durch das Überprüfen des Monotonieverhaltens im Definitionsbereich oder durch einsetzen der - Werte der Extrema in die 2. Ableitung bestimmen.
Für ein Minimum gilt: