Lösung zu 1)
Betrachte folgende Ereignisse:
Einwohner ist Allergiker.
Einwohner ist gegen Tierhaare allergisch.
Wir wissen bereits aus den Informationen im Text:
bis
("…jeder vierte bis fünfte Einwohner…Allergie.")
("…41 Prozent aller Allergiker…Tierhaare.")
Du möchtest nun wissen, ob gilt:
("…10 Prozent der Einwohner…Tierhaare allergisch.")
Berechne nun zunächst die Wahrscheinlichkeit des Ereignisses (Einwohner ist Allergiker und gegen Tierhaare allergisch).
Für bedingte Wahrscheinlichkeiten gilt:
Du rechnest nun die maximale und minimale Wahrscheinlichkeit von aus, in dem du jeweils bzw. für in die Formel von oben einsetzt. Es folgt:
Im vorliegenden Fall gilt weiter die Beziehung , da das Ereignis die Wahrscheinlichkeit hat (jeder Tierhaarallergiker ist schließlich allergisch). Solltest du das nicht sehen, dann kannst du auch mit einer Vierfeldertafel darauf kommen.
Es gilt also:
Antwort: Aus den beiden Aussagen kann nicht gefolgert werden, dass mindestens Prozent aller Einwohner auf Tierhaare allergisch sind.
Lösung zu Aufgabe 2a)
Definiere zunächst eine geeignete Zufallsgröße:
Anzahl der Personen mit Allergie unter Einwohner.
Es gilt: Die Wahrscheinlichkeit, dass eine zufällig ausgewählte Person eine Allergie hat, beträgt . Weiter handelt es sich beim vorliegenden Zufallsexperiment im Urnenmodell betrachtet um den Fall "Ziehen mit Zurücklegen".
Aus diesen Überlegungen folgt, dass die Zufallsgröße binomialverteilt ist mit den Parametern und .
Nun möchtest du bestimmen, so dass gilt:
Mit der Beziehung folgt:
Nun setzt du für die entsprechende Bernoulli-Kette ein.
Nun muss noch nach aufgelöst werden:
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| ↓ | Logarithmusrechenregeln |
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| ↓ | Achtung: Vorzeichen drehen sich bei der Multiplikation mit negativen Zahlen um. |
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Antwort: Man benötigt mindestens Personen.
Lösung zu Aufgabe 2b)
Du entnimmst aus der Aufgabenstellung, dass die Wahrscheinlichkeitsfunktion hat.
Du sollst nun die Wahrscheinlichkeit berechnen, dass höchstens um eine Standardabweichung vom Erwartungswert abweicht. Mathematisch ausgedrückt:
Erwartungswert und Standardabweichung bestimmen
Für den Erwartungswert einer binomialverteilten Zufallsgröße gilt . Es folgt:
Für die Standardabweichung einer binomialverteilten Zufallsgröße gilt . Es folgt:
Wahrscheinlichkeit ausrechnen
Du formst jetzt um, so dass du das Tafelwerk verwenden kannst.
Es gilt:
Mit eingesetzten Werten also:
.
Antwort: Die Wahrscheinlichkeit beträgt Prozent.
Lösung zu Teilaufgabe 3a)
Das Stichwort zu dieser Aufgabe ist das Baumdiagramm.
Zunächst musst du dir überlegen, welche beiden Ereignisse hier betrachtet werden. Man liest aus dem Text:
Person leidet an Tierhaarallergie.
Hauttest liefert positives Testergebnis.
Erstelle nun ein Baumdiagramm und trage die Wahrscheinlichkeiten aus dem Text dort ein.
Du möchtest den Wert der Wahrscheinlichkeit berechnen. Verwende dafür die zweite Pfadregel:
Aus dem Baumdiagramm kannst du dir die relevanten Wahrscheinlichkeiten rauslesen. Es folgt:
Stelle noch nach um. Du erhältst:
Antwort: Die Anteil der Bevölkerung mit Tierhaarallergie beträgt Prozent.
Lösung zu Teilaufgabe 3b)
Gesucht ist die Wahrscheinlichkeit von Ereignis für den Fall, dass Ereignis schon eingetreten ist. In mathematischer Schreibweise ausdrückt also die bedingte Wahrscheinlichkeit .
Nun gilt per Definition für bedingte Wahrscheinlichkeiten folgende Beziehung:
Aus dem Baumdiagramm der vorherigen Aufgabe lässt sich einfach ausrechnen. ist bereits bekannt. Es folgt:
Antwort: Die Wahrscheinlichkeit, dass eine positiv getestete Person tatsächlich an einer Tierallergie leidet, beträgt ungefähr Prozent.
Lösung zu Teilaufgabe 3d)
Betrachte die linke und rechte Seite des Terms zunächst seperat.
Es ist in diesem Fall hilfreich, das Baumdiagramm aus der Teilaufgabe zu verwenden.
linker Term
Die linke Seite des Terms entspricht laut Baumdiagramm dem Ereignis .
Interpretation: Eine Person leidet an einer Tierallergie und hat ein negatives Testergebnis.
rechter Term
Die rechte Seite des Terms entspricht laut Baumdiagramm dem Ereignis :
Interpretation: Eine Person leidet nicht an der Tierallergie und hat ein positives Testergebnis.
gesamter Term
Die Summe der beiden Terme entspricht also dem Ereignis .
Interpretation: Eine Person erhält ein falsches Testergebnis.